Zweite Männer gewinnen Kellerduell

Zweite Männer gewinnen Kellerduell

Es hätte der perfekte Spieltag für die Kickers werden können. Nach den Siegen der D-Junioren sowie der B-Jugend am Samstag lag es an den Männern, das 100%-Wochenende zu komplettieren. Die Zweete legte vor, leider konnte die Erste einige Stunden später nicht nachlegen und verlor ihr Kellerduell gege Seddin mit 1:2.

Bevor wir zum Bericht zum ersten Saisonsieg der Zweeten kommen, muß der Autor unbedingt einige Worte zu dem Akteur verlieren, der heute den fordernsten Job hatte: der Mann an der Pfeife.

Der junge Schiri mußte sehr viel einstecken, wurde von den Spielern der Gäste, auch von außen, über 90 Minuten permanent vollgequatscht, JEDE Entscheidung wurde kommentiert. Er hätte weit mehr als die acht Verwarnungen (davon sechs wegen Meckerns) verteilen können. Der Unparteiische agierte nicht fehlerlos, machte aber weit weniger Fehler als die anderen 22 Akteure auf dem Platz, beide Seiten profitierten davon. Angesichts des Drucks, den die Spieler in blau permanent auf ihn ausübten, verdient seine ruhige Spielführung großen Respekt. Den der KFV leider vermissen ließ, auch anschließend auf ihren Social-Media-Kanälen. Das ist nicht das, was wir als Fußballer und Offizielle vorleben sollten, was leider u.a. zum seit Jahren thematisierten Schirimangel führt. Diese Respektlosigkeit gehört, trotz aller Meinungsverschiedenheiten während eines Spieles, nicht auf den Fußballplatz!

Zum Spiel: trotz des weiterhin gut gefüllten Lazarettes konnten die Kickers eine sehr gute Mannschaft aufbieten, die von Beginn an das Zepter übernahm. Was allerdings nicht schwer war, da sich der Tabellennachbar mit acht Spielern rund um den Strafraum verschanzte und nichts für ein gepflegtes Fußballspiel tat. Sie setzten auf Konter über ihre kräftigen und schnellen Tonn und Berndt, die sich aber sehr selten gegen die gut stehende Kickers-Defensive durchsetzen konnten. Trotz gefühlter 75% Ballbesitz konnte die Zweete dem Gästetor kaum gefährlich werden, Versuche von Senger, Höhner und Fröhlich verfehlten das Tor knapp. Auf der anderen Seite parierte Senf Mitte der Halbzeit zwei Freistöße von Tonn und Schulze sowie einen Versuch von Dienemann. In einer zerfahrenen Partie, die kräftigen blauen Jungs lagen permanent auf dem Rasen, fehlte den Kickers offensiv gegen sehr tief stehende Gäste einfach die Durchschlagskraft und der Mut zum Abschluß. So ging es torlos in die Pause.

Aus dieser kamen die Kickers besser und glücklicher. In der 47. Minute bekam ein Abwehrspieler den Schuß von Knauer an die Hand, es gab Elfmeter, zu dem Senger antrat. Kleßen ahnte die Ecke, konnte den Ball aber nicht festhalten, so dass der nachsetzende Senger die auf der Linie entlang trudelnde Kugel locker zur Führung einschieben konnte. Die Kickers drückten auf das zweite Tor, die SG hatte in dieser Phase lediglich einen Chance nach einem Freistoß von Tonn, den Senf erst im nachsetzen klären konnte. Zehn Minuten nach der Führung konnte Höhner mit einem satten Flachschuß aus 20 Metern erhöhen. Die Gäste bekamen einen Pokis-Angriff nicht weit genug geklärt, Höhner zog einfach ab und setzte den Ball genau neben den Pfosten - Kleßen hatte keine Chance. Die Kickers hatten zwar noch Möglichkeiten durch Knauer und Ludwig, die das Tor knapp verfehlten, waren nach dem 2:0 aber plötzlich völlig von der Rolle. Die Gäste verließen jetzt mehrheitlich ihre defensive Grundausrichtung und setzten die auf einmal nur noch wild verteidigenden Kickers, die sich zum Teil auch durch die permanenten Meckereien und Nickeligkeiten beeindrucken ließen, unter Druck. Mit viel Glück und Geschick verteidigten sie die Führung bis in die Schlußphase, mehr als ein Pfostentreffer in der 71. Minute ließen sie nicht zu. Bis Coach Fröhlich in der 86. Minute mit einem Querschläger die aufregende Schlußphase einläutete. Der Kopfball von Bernd bekam eine so unmögliche Flugkurve, dass er genau hinter dem eigentlich gut postierten Senf in den Winkel fiel. Wittbrietzen warf jetzt alles nach vorn, nutzten jedes Mittel (siehe oben), die Kickers verteidigten mit Mann und Maus, vergaben durch Youngster Knauer gute Konterchancen, mußten bis zum Schluß zittern. Die letzte gute Möglichkeit der SG hatte deren Keeper Kleßen im Anschluß an einen Freistoß, sein Gegenüber konnte aber parieren. Fast im Gegenzug die letzte Chance zur Entscheidung, als Knauer bereits Kleßen umkurvt hatte, den Ball aber an den Pfosten setzte.

Es blieb beim 2:1-Erfolg unserer Zweeten, nach einem, aus vielerlei Gründen, unnötig aufregenden Spiel der erste Sieg nach fast fünf Monaten. Respekt an die großartige kämpferische Leistung, Respekt auch dafür, dass sich die Mannschaft, bis auf Besserung gelobende Ausnahmen, nicht von der Hektik anstecken ließ und über weite Strecken ruhig blieb, eine Menge Unsportlichkeiten gegen sich schluckte und sich darauf konzentrierte, die drei Punkte in Potsdam zu behalten. Nächste Woche geht es nach Saarmund, bei deren Zweeten gab es in der Vorsaison ein Unentschieden in letzter Minute.

Kickers II: Senf - Lipowski, Fröhlich, Tuczek (75. Ernst), Mißling - Knauer, Höhner, Frey (61. Löchel), Nikolaus /V, William (75. Kluge /V) - Senger

Tore: 1:0 Senger (48./-), 2:0 Höhner (58./-), 2:1 Berndt (86./Fröhlich)

 

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