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Zweite Männer verlieren erneut

Es war der erwartet schwere Gang nach Paaren, der aber ganz anders ablief, als es sich die Trainer vorgestellt haben. Ungeachtet der Ausfälle an Stammpersonal (Berker verletzt, Tuczek Urlaub, T.Schneider und Claussen bei der Ersten) sollte die dennoch gut besetzte Truppe von Beginn an offensiv agieren und den starken Gegner gar nicht erst ins Spiel kommen lassen. Das gelang auch - für etwa 30 Sekunden.

Dann übernahm die SG, die sich schneller mit Platzzustand und Wetter (es regnete die 90 Minuten komplett durch) anfreuden konnte, die Schlacht und machte Druck. Vor allem über die linke Seite konnte der Ex-Schönwalder Schalow die Kickers-Defensive ein ums andere Mal düpieren und durfte sich einige Mal aus halblinker Position am Tore schießen versuchen. In der 9.Minute traf er das erste Mal, da entschied Referee Hartlep noch auf Abseits. Drei Minuten später sorgte Schalow für die Führung, als er das Duell gegen Schneider gewann und aus fast der selben Position Schlußmann Senf ein zweites Mal überwand. Und weitere drei Minuten danach sogar noch ein drittes Mal, wieder von links, wieder in die lange Ecke. Diesmal zielte er zu genau, traf nur den Pfosten. Es vergingen wieder nur drei Minuten, da lleß der Gastgeber die Kickers-Hintermannschaft aussehen wie E-Junioren. Müller spazierte durch den Sechzehner, konnte nicht aufgehalten werden und schob den Ball aus drei Metern an den Pfosten. Die orientierungslosen Blauen bekamen den Ball nicht weit genug aus der Gefahrenzone, Gläser zog aus 24 Metern ab und überraschte den ein Tick zu weit vor seinem Kasten stehenden Senf. Nach dem 2:0 schaltete die SG einen Gang zurück, die Kickers konnten Luft holen und sich ins Spiel kämpfen. Mehr war leider nicht zu drin - spielerische Ansätze waren ob der Rahmenbedingungen schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt, dazu kamen leichte technische Fehler, die den Gastgeber imm wieder ins Spiel brachten und erfolgversprechende Offensivaktionen im Keim erstickte. Es blieb bei wenigen Torabschlüssen, die SG-Keeper Groth nicht ins schwitzen brachten. In der 21. Minute scheitert Coach Schneider mit einem Kopfball, in der 35. kam Eckhardt nach einer Flanke von Löchel nicht mehr richtig hinter den Ball, Groth war zur Stelle.

Nach der Kabinenpredigt, in der die Trainer noch einmal an die eigenen Ansprüche erinnerten, kamen die Kickers motivierter aus der Pause, hatten in Halbzeit Zwei auch mehr Spielanteile. Aber es kam nicht viel bei raus - fehlendes Glück, das letzte Quäntchen Kampf, zu viele Fehler und eine katastrophale Chancenverwertung sorgten dafür, daß die Kickers der SG nicht mehr gefährlich werden konnte. Die größte Chance im Spiel hatte Zander schon 90 Sekunden nach Wiederanpfiff, als er den Ball aus vier Metern ebenso hoch über das Tor drosch. Zwei Minuten später hatte Eckhardt viel Platz und Zeit, entschied sich für die schlechtere Variante und verzog aus 16 Metern. Damit war das Pulver schon verschossen, Paaren verteidigte die Führung tapfer und ab und an auch etwas unsanft (Melek sowie die Gebrüder Schneider bekamen den Kampfgeist der SG schmerzhaft zu spüren) bis in die Schlußphase, in der die Kickers durch Höhne und Melek noch zarte Versuche unternahm, Groth zu überwinden, welche dieser aber müde lächelnd entschärfte. Somit setzte es die zweite Niederlage in Folge, mit der sich die Zweete in Anbetracht ihrer selbst gesteckten Ziele bereits früh unter Druck setzt. Paaren zeigte beispielhaft, daß man bei solchen Bedingungen nur über den Kampf zum Erfolg kommt, daß Schönspielerei kein Ergebnis bringt. Wer Angst hat, sich schmutzig zu machen, kann bei dem Wetter nicht punkten.

Nächstes Wochenende gibt es gegen Schlußlicht Borussia Brandenburg II die Chance zur Wiedergutmachung. Einfach wird das nicht, es wäre nicht das erste Mal, daß die Zweete mit ihrer Selbstüberschätzung baden geht. Paaren empfängt die ebenfalls noch sieglose SG aus Töplitz.

Kickers II : Senf - Hg.Schneider, Höhne /V, Löchel - Mißling, Melek, Rotzoll, Hk.Schneider (72. Kreuder) - Zander (62. Zade), Wiese (65. Fehlandt), Eckhardt

Tore: 1:0 Schalow (12.), 2:0 Gläser (18.)