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KICKERS EROBERN TABELLENFÜHRUNG

Trotz personellen Notstands gewann unsere Erste auch ihr zweites Punktspiel und übernahm damit gar die Tabellenspitze der Landesklasse West. Dabei traf Mittelfeldmann Veit Sperl doppelt.

Wie auch bei Kontrahent Lok Seddin, fehlten den Kickers dabei etliche Stammkräfte. Vom 14-köpfgigen Aufgebot beim 3:0-Auswärtserfolg in Seddin vor gerade einmal zwei Monaten zum Abschluss der Vorsaison standen nur noch 6 Spieler zur Verfügung, für den urlaubsbedingt fehlenden Welskopf startete der 17-jährige Elke diesmal in der Spitze, während der noch zwei Monate jüngere Aurin den fehlenden Lenz im Tor vertrat. Aurin war es auch, der nach gerade einmal 80 Sekunden im 1 gegen 1 gegen den frei vor ihm auftauchenden Schendel rettete. Nach einem Neuer-Einwurf am eigenen 16er hatte Krüger seinen Kapitänsgegenüber F. Tietz "herrlich" frei gespielt, so dass dieser in die Spitze spielen konnte, wo Kühn für den einlaufenden Schendel gekonnt "durchgelassen" hatte. Die Rettungsaktion von Aurin führte Sekunden später zum Tempogegenstoß der Kickers, bei dem Elke von Lok-Verteidiger Braun kurz vor dem Strafraum der Gäste nur per Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Freistoß setze Müggenburg zunächst mit 120 Sachen in die Mauer (Seddins SK Sünbold müsste sich erinnern können), den Abpraller schoss Sperl mit dem schwächeren Linken per Direktabnahme in die Maschen (3.). Auch wenn der Ball platziert neben dem rechten Pfosten einschlug, sah Seddins Keeper Schauksdat hier nicht wirklich glücklich aus. Es sollte allerdings nicht sein letzter Fehltritt gewesen sein. Nur zwei Minuten später zeigte das frühe Stören der Hausherren erste Früchte, Seddins Rechtsverteidiger Hencke passte, von Müggenburg unter Druck gesetzt, zum nachrückenden Kickers-Kapitän Krüger, der sofort nach rechts zu Einspannier öffnete. Dessen 16m-Flachschuss aus halbrechter Position war aber für Schauksdat keine große Herausforderung. In der 6. Minute dann einer der wenigen Fehler des großzügig leitenden Unparteiischen Michael Path, der eine klare Tätlichkeit von K. Tietz gegen Müggenburg nicht ahndete. Eine Minute später dann der erste gelungene Angriff der Gäste, bei denen F. Tietz Philipp Bald am linken Flügel ins Spiel brachte, so dass dieser mit tollem Grundlinienspiel den freien Kühn einsetzte, welcher aber mit seiner Direktabnahme den Aurin-Kasten deutlich verfehlte. Die erste Ecke der Gäste brachte dann den Ausgleich. Hencke hatte flach auf der kurzen Pfosten gespielt, den abgewehrten Ball schoss Sünbold aus 22m, halbrechte Position, direkt per Sonntagsschuss in den linken oberen Winkel (9.). Aurin war hier machtlos. In der Folge entwicklete sich eine offene Partie, bei der die Lok-Elf vor allem durch Standards gefährlich war (18., 24.). Nach einer halben Stunde dann wieder Gefahr vor dem Gästetor: Zunächst hatte Mühle einsatzstark gegen Schendel den Ball erobert, danach lief der Ball klasse über Einspannier zu Sperl, der für Mühle am rechten Flügel durchsteckte. Dessen direkt gespielte Eingabe auf Elke spitzelte dieser aber aus 12m nur in die Arme von Schauksdat (28.). Noch ärgerlicher für die Gastgeber war ein Pfiff weitere 4 Minuten später, als Schieri Path nach einem Elke-Freistoß von links überraschend auf Stürmerfoul entschied, bevor Müggenburg den abgewehrten Ball aus 15m in den rechten Winkel drosch. Die größte Chance der Schlussphase der ersten Hälfte hatte Elke in der 40. Minute, als er einen Querschläger von Bald von der 16er-Grenze an den rechten Pfosten setzte. Auch beim danach folgende Eckball verpassten Gregor Engel und bei der zweiten Hereingabe Teichmann die Chance zur erneuten Führung. So ging es mit einem gerechten 1:1 in die Kabinen. Die zweite Hälfte begann mit zwei Unsicherheiten von Aurin, der wohl seine Handschuhe nicht richtig präpariert hatte, weshalb ihm die Kugel vor allem nach einem lang geschlagenen Freistoß aus der Seddiner Hälfte aus den Händen glitt, so dass sich Bald die Schusschance bot. Den Abschluss aus Nahdistanz konnte Aurin dann aber parieren (48.). Auf der anderen Seite gab es zwei Minuten später Einwurf für die Hausherren: Der bereits in der ersten Hälfte für den wohl schwerer am Sprungglenk verletzten Krüger gekommene Hetland flankte nach Einwurf-Klatsch mit Simon Engel aus dem Halbfeld, wo Kevin Tietz zentral vor dem Gäste-16er bei einem Befreiungsversuch ungewollt zu Elke spielte, der in Bedrängnis weiter zum einlaufenden Müggenburg spitzelte. Und der Modellathlet hielt aus 14m entschlossen drauf, Schauksdat hatte gegen den Schuss ins lange Eck keine Abwehrmöglichkeit (51.). Leider hielt auch diese Führung nur 4 Minuten. Erneut brachte ein Standard den Ausgleich für die Eisenbahner. Sünbold hatte aus 45m von linksaußen in den Potsdamer Strafraum geflankt, wo K. Tietz von Müggenburg allein gelassen wurde und so unbedrängt einköpfen konnte (55.). Es entwickelte sich nun ein offenes Spiel mit leichten Feldvorteilen für den ESV. Die nächste Großchance aber bot sich den Gastgebern. Nach Flankenball des heute sehr emsigen Sperl kam der aufgerückte Neuer aus 5m Entfernung völlig frei zum Abschluss, schoss aber dabei den großartig reagierenden Schauksdat an, der so zur Ecke klären konnte (59.). Eine klasse Kombination durchs Zentrum über Hetland, Sperl, Neuer und S. Engel brachte nach 62 Minuten erneut Sperl in Ballbesitz, der von halbrechts nach innen zog und dann aus 24m mit links abschloss. Schauksdat half erneut mit, die Kugel glitt ihm zum 3:2 durch die Finger. Und die Kickers blieben dran, nach Elke-Freistoß fast von der rechten Eckfahne verfehlte Simon Engel nur knapp per Kopf (66.). Elke war es auch, der zwei Minuten später nach Freistoß der Seddiner per Tempogegenstoß auf der linken Seite durchbrechen und vor dem 16er noch den einzig verbliebenen Seddiner Verteidiger Braun ausspielen konnte, um anschließend aber zu überhastet abzuschließen, statt einfach ein paar Meter in die Box zu gehen. Sein 16m-Rechtsschuss verfehlte knapp das Lok-Gehäuse, weshalb die Partie weiter spannend blieb. In der 74. Minute reklamierten die Gäste nach einer Freistoßflanke von Sünbold auf Handelfer, doch die Pfeife des Refs blieb stumm. Der ESV drückte jetzt auf den erneuten Ausgleich, ohne aber Torchancen zu generieren. Für die Gastgeber ergaben sich so weitere Kontermöglichkeiten, so auch in der 80. Minute, als Elke am linken Flügel Müggenburg schickte, dessen Eingabe der nachgerückte Einspannier 5m vor dem Tor aber nicht voll traf, der Ball trudelte rechts daneben. Der heute unglückliche Schauksdat sollte in der 85. Minute noch einmal die Möglichkeit bekommen, sein Können zu zeigen. Nach einem lang geschlagenen Freistoß von Teichmann ließ sich Bald rechts neben dem Lok-16er von Einspannier düpieren, dessen Hereingabe verpasste zunächst der eingewechselte Höhne, doch der links einlaufende Müggenburg bekam die Kugel optimal serviert, doch Schauksdat rettet mit einer Großtat. In der Nachspielzeit wurde es nur noch einmal gefährlich für die Landeshauptstädter, als sich nach einem langen Ball von Braun Schlussmann Aurin und Interimskapitän Teichmann nicht einig waren, und der Ball so ohne Abwehrkontakt knapp neben den Potsdamer Kasten segelte. Am Ende blieb es beim verdienten 3:2, das die Kickers für zwei Wochen zum Spitzenreiter machen sollte. Nächste Woche muss die Truppe in der zweiten Kreispokalrunde zum Kreisligisten FC Deetz. Danach erwarten die PoKis die spielstarke Union aus Neuruppin im Luftschiffhafen. Aufgebot: Aurin – Neuer, G. Engel, Teichmann, Mühle – S. Engel – Müggenburg (90.+3 Pasche), Sperl, Krüger (23. Hetland), Einspannier – Elke (82. Höhne) Torfolge: 1:0 Sperl (3.) 1:1 Sünbold (9.) 2:1 Müggenburg (51., Elke) 2:2 K. Tietz (55.) 3:2 Sperl (63., S. Engel)