Vorweg darf der Autor sein Unverständnis, welches sich mit dem deckt, was am Sonntag auch einige andere Kickers-Anhänger zum Ausdruck brachten, von sich geben: es ist für "Außenstehende" völlig unverständlich, wie sich die Männer am Wochenende präsentierten. Aus einem (gefühlt !) 60-Mann-Kader schaffen es gerade einmal 23 Spieler (wenn man die angeschlagenen Tuczek Sen. und Coach Fröhlich raus nimmt) auf die Spielberichtsbögen der beiden Männermannschaften. Mit gerade einmal elf Aktiven verkaufte sich die Erste in Ziesar, bei einem der Topfavoriten auf die Vizemeisterschaft, tapfer, machten es wie der FCH in München: J.Elke traf nach dem 0:2-Rückstand doppelt, am Ende gewann der Favorit gegen abbauende Kickers doch noch mit 4:2.
Was allerdings die Zweete in der Waldstadt bot, war für die Fans am Spielfeldrand über weite Strecken unerträglich:
mutloser, ängstlicher Standfussball, dazu wurde ein nicht wirklich überragender Gastgeber geradezu eingeladen zum Toreschießen. Bereits in der siebten Spielminute landete ein Freistoß aus dem eigenen Strafraum direkt beim Gegner, der fackelte nicht lange und es stand 1:0. Zehn Minuten später spazierte Roetger quer durch den Strafraum, murmelt schließlich den Ball zum 2:0 ein. Und kurz vor der Pause köpft Grahmann einen Eckball ungehindert ein. Die Kickers waren im Vergleich zu den letzten Spielen, besonders zum Spiel gegen Niemegk, nicht wiederzuerkennen. Offensiv fand die Zweete gar nicht statt, Senger war über weite Strecken gegen die sich den Ball hin und her schiebende Viererkette völlig auf sich allein gestellt, beim einzigen Torschuß von Ullrich hatte Vietze keine Mühe. Die wenigen Lichtblicke, auch in Halbzeit Zwei, gingen im schlechten Gesamtbild des Teams unter.
Nach der Pause hatten die Kickers ein kleines bischen mehr den Ball in ihren Reihen, die Mutlosigkeit konnten sie aber weiterhin nicht ablegen. Immerhin gab es eine weitere Chance, Vietze parierte den Mißling-Kopfball nach einer Senger-Ecke. Nach einer guten Stunde zog Turbine die Zügel wieder an und machte das Ergebnis deutlich. Ein Konter zum 4:0, ein schmeichelhafter Elfmeter zum 5:0, ein langer Ball, dem das abseitsverdächtige 6:0 folgte. Bei 7:0 behinderten sich Senf und Rosenfeld gegenseitig und das 8:0 folgte nach einem eher ungehinderten Sololauf.
Während Turbine am kommenden Sonntag beim Tabellenführer in Teltow zeigen darf, dass sie wirklich so gut sind, wie das heutige Ergebnis behauptet, sind die Kickers gegen Ragösen, gegen die noch nie gewonnen werden konnte, fast schon zum punkten verdammt. Der direkte Konkurrent gewann (wenig überraschend) ebenso wie Wittbrietzen und Nowawes (beide gegen RSV und Saarmund schon etwas überraschender), so dass es wieder dunkler wird im Tabellenkeller. Wir schauen optimistisch auf das kommende Wochenende, schlechter kann es nicht werden.
Kopf hoch, Jungs!
Kickers II: Senf - Lipowski, L.Tuczek /V, T.Mißling, Rosenfeld - F.Mißling, Nikolaus, Ullrich (55. Ernst), Höhner, William - Senger