Anläßlich unseres 30.Geburtstages durfte unser Außenreporter Simon Günter mit zwei Spielern sprechen, die nicht mehr aus dem Verein wegzudenken sind. Seit knapp 23 Jahren spielen sie gemeinsam für die Kickers, im Nachwuchs und den Männern, zusammen kommen sie auf mehr als 900 Spiele für unsere Männermannschaften: Erik Tuczek und David Berker.
Erik, David, ihr gehört neben Thomas zu den dienstältesten Aktiven bei den Kickers, spielt seit knapp 23 Jahren gemeinsam bei den Pokis. Was sind eure schönsten Erinnerungen?
David: Die schönsten Erinnerungen sind ganz klar die fünf Erfolge im Kreispokal und der Landesliga-Aufstieg.Ansonsten sind schöne Erinnerungen immer die Derbys gegen Bornim oder den Werderaner FC. Für solche Duelle spielt man doch Fußball.
Erik: Es gab an der Kirsche viele schöne Spiele mit der Jugend, der Zweiten und Dritten. Wie bei Dave die Pokalsiege, vor allem 2008, als ich das 2:0 gemacht habe. Oder meine zwei Landesliga-Einsätze, u.a. gegen Fortuna.
Ihr gehört zu den wenigen Verbliebenen, die noch im Thälmann-Stadion gespielt haben. Habt ihr noch Erinnerungen an das Stadion und unsere Zeit am Schlaatz?
Erik: Im Ernst-Thälmann-Stadion dürfte ich knapp zwei Jahre gespielt haben, bis es dann leider abgerissen wurde. Als kleiner Junge war es natürlich beeindruckend,in so einem großen Stadion auf Rasen zu spielen. Das Stadion war zwar alt, hatte aber dafür seinen Charme. Schade, dass wir bis heute dafür keinen ordentlichen Ersatz bekommen haben.
David: Ja ein wenig Zeit habe ich auch im Stadion gehabt. So viele erwähnenswerte Erinnerungen gibt es da jedoch nicht. Lediglich mein erster Tag, den hatte ich unter Axel Heeren. Training und Spiele zu haben in einem großen Stadion sind für junge Spieler natürlich immer etwas Besonderes.
Erik: Am Schlaatz dürfte es einen Saison gewesen sein, da kann ich mich nur noch an den harten roten Tartanplatz erinnern.
David: Da war ich nicht mehr dabei, ich kam 2001 in der C-Jugend wieder.
Erik: Generell find ich es wirklich schade und schwach von der Politik, dass wir seit Jahrzehnten um einen eigenen Platz kämpfen müssen, Man hat uns damals das Thälmann-Stadion weggenommen und keine gleichwertige Alternative geboten. Dabei wäre es so leicht gewesen, damals, als Bornstedt noch nicht so zugebaut war, einen geeigneten Sportplatz mit Großfeldfeldern und Kleinfeld zu errichten. Aber die Stadt hatte andere Prioritäten.
Ihr seid die Rekordspieler der Zweeten, Erik hat im November die 300 voll gemacht und steht bei insgesamt 473 Spielen für unsere Männermannschaften. Ist Sascha mit seinen 510 Spielen ein realistisches Ziel für dich?
Ohne Corona hätte ich die Legende Sascha, mit dem ich ja auch noch einige Jahrelang zusammen gespielt habe, schon eingeholt :-)
Seit der letzten Saison mach mir mein Körper ein wenig Probleme, man wird eben nicht jünger und es zwickt immer mal überall, so dass ich leider nicht so viel spielen könnte wie ich wollte. Aber ja, die 510 Spiele zu knacken steht noch auf der Agenda. Vielleicht ja auch bald mit eine Altherren Mannschaft.
David hat als Rekordtorschütze (62) neun Zweete-Spiele weniger, steht bei insgesamt 433. Falls Erik sich nicht einholen läßt - dürfen wir dich noch so lange bewundern, bis du die Altstars Teich (450) und Ronny (464) eingeholt hast?
Es ist natürlich alles davon abhängig, wie es die Zeit und die Gesundheit zulässt. Aber die Lust, mit den Jungs am Wochenende die Schuhe zu schnüren, ist definitv vorhanden. Also gucken wir mal, was die Zukunft so bringt.
Was waren euren größten Erfolge mit den Pokis, was die bittersten Momente?
David: Größte Erfolge waren 2006 das Double mit der Ersten sowie der Aufstieg in die Landesliga. Mit der Zweiten gab es dann ja auch den einen oder anderen Aufstieg und Kreispokalsieg. Mit Abstand bitterster Moment war der Abstieg aus der Landesliga.
Erik: Meine größen Erfolge hatte ich ja oben schon genannt. Bittere Momente, hmm schwierig. Aktuell finde ich die Situation ein wenig schade, die letzten 2-3 Jahre läuft es nicht mehr so richtig in den beiden Männermannschaften, aus diversen Gründen. Ich denke, einer der Hauptgründe ist, dass wir nicht alle zusammen an einem Standort trainieren. Deshalb hat man auch wenig Bezug zu unserer anderen Jugend/Kinder-Mannschaften, was wirklich schade ist.
Könnt ihr euch noch erinnern, wie ihr zu den Kickers gekommen seid, wie ihr eure erste Zeit erlebt habt?
Erik: Zu den Kickers bin ich durch die Familie Senger gekommen, die Eltern von Ronny haben damals im selben Haus gelebt wie meine Eltern. Papa Senger war zum damaligen Zeitpunkt Präsident der Kickers und hatte mich gefragt, ob ich nicht mal mitkommen möchte zum Fußballspielen.
David: Ich bin durch einen Zeitungsartikel aufmerksam geworden und daraufhin mal zu den Kickers ins Stadion. Erstes Training war unter Axel Heeren und dann Heiko Posselt. Aber das war eine Jugend zu hoch.
Ansonsten war ja mein zweiter richtiger Start dann in der C-Jugend. Spiele und Training fanden da noch auf der alten Kirschallee statt, Trainer war Falko Dahms. Da begann dann auch die Freundschaft unter anderem zu Erik.
Erik: Ich habe immer gern Fußball gespielt und so bei den Kickers auch unzählige sehr gute Freunde kennengelernt.
Großes Thema bei den Kickers ist seit dem Stadionabriß die Platzsituation, das Zerreißen des Vereins. Wie erlebt oder verfolgt ihr die anderen Kickers-Teams?
David: In erster Linie verfolgt man die Spiele der Ersten, wenn es mit dem Spielplan der Zweiten zusammen passt. Ungünstig ist da nur, dass man einmal quer durch die Stadt fahren muss.
Erik: Ich hoffe, durch den neuen Platz an der Kirsche wird der Zusammenhalt besser, aber ich fürchte, dass die Männer weiterhin woanders trainieren werden.
Ich danke euch und wünsche euch und euren Familien alles Gute. Viel Erfolg euch und der Zweeten im Kampf gegen den Abstieg!
Erik: Ich wünsche den Kickers auf den weiteren Weg alles Gute und ich bleibe den Verein erhalten, bin ja nun auch Papa und der Kleine wird bestimmt auch bald Fussball spielen.
David feiert mit Josione da Costa Prata den Landesliga-Aufstieg