Und täglich grüßt das Murmeltier. Die Basics zum Spielbericht kann man aus denen der letzten drei Spiele kopieren: Umstellung auf (diesmal) vier Positionen, Rückstand, Chancen en masse, am Ende ein Unentschieden, das wie eine Niederlage wirkt.
Immerhin war es der erste Punkt, den die Zweete aus Hohennauen entführen konnte, auch wenn sie für den in dieser Woche schwer erkrankten Vergin einen Sieg holen wollten. Gute Besserung an dieser Stelle an Mr. Zuverlässig. Wie schon die Erste am Vortag in Wittenberge (0:3) war das Personal so knapp, daß auch die Trainer umgezogen auf der Bank saßen. Im Vergleich zum Spiel gegen Dallgow kamen Kapitän Berker, Mißling, Rotzoll und A-Junior Senger zurück ins Team, welches auf dem schwer bespielbaren Acker zunächst abwartend agieren wollte. Das hielten sie auch gut 80 Sekunden durch, dann setzte T.Schneider zum Solo an, legte auf Zade quer, der aus knapp neun Metern an Kendziora scheiterte - es blieb nicht die einzige dicke Möglichkeit, die der vor dem Tor heute sehr unglücklich agierende junge Angreifer verballerte. Besser machte es der SVH, der seine erste Chance fünf Minuten später zur Führung nutzte. Senger verliert das Kopfballduell nach Abstoß gegen Knop, Kublik steckt schön auf Lamprecht durch und der schießt sofort - ein schöner Treffer, leider ins falsche Tor. Der Gastgeber wollte nachlegen, weitere fünf Minuten später verstolpert T.Schneider den Ball nach einer Ecke des SV, Lamprecht kam völlig frei zum Abschluß, verzog aber knapp. Im Gegenzug war es wieder Zade, der zunächst scheiterte, im folgenden Chaos behielt leider kein Blauer den Überblick für einen platzierten Abschluß. Die Kickers fanden langsam in die Partie, nahmen den Kampf gegen die sehr robust auftretenden Gastgeber an, gestalteten die Partie zunehmend offener. Allerdings wirkten sie noch zu umständlich, das übliche Spiel war auf dem unebenen Platz nicht möglich. Hohennauen machte es auf heimischem Geläuf natürlich besser, spielte schnell und schnörkellos, nutzten die Kickers-Patzer sofort. In der 31. Minute scheitert Kublik nach einem Konter am gut reagierenden Althoff, der dem Angreifer des SV zehn Minuten später den Ball mit einem mißglückten Abstoß auf dem Silbertablett präsentierte - Kublik schoß aus 35 Metern sofort ab, Althoff war aber wieder zur Stelle. Ebenso swie zwei Minuten danach, als Hetland mit einem mißglückten Rückpaß Lamprecht bediente, der Kickers-Schlußmann aber erneut glänzen konnte. Somit waren die Kickers mit dem 0:1 zur Pause noch gut bedient.
Nach dem Wechsel machten eher die Kickers das Spiel, soweit das möglich war. Hohennauen verlegte sich auf die Defensivarbeit und setzte immer wieder Nadelstiche. Die besseren Möglichkeiten hatten die Gäste. Senger (51.), T.Schneider (60., 68.) oder Melek (62.) - der Ausgleich hätte schon längst fallen müssen. Stattdessen sorgte der kurz zuvor eingewechselte Stöhr für das 2:0, nachdem Lamprecht das Kickers-Mittelfeld düpierte. Und in der 70. Minute bejubelten die Gastgeber sogar das vermeintliche 3:0, welches der Schiri nach Vor-Ort-Begutachtung aber nicht anerkannte - Althoff lag mit Ball vor der Linie. Zwei Minuten später war es dann endlich soweit. Gerdel verpaßt einen Ball von Arnold, T.Schneider war frei vor Kendziora und überwand diesen im zweiten Versuch. Keine zwei Minuten später verlängert der Torschütze einen Einwurf von Senger in den Fünfmeterraum, Berker war mit Kopf schneller am Ball als Gerdel mit dem Fuß und es stand 2:2. Und weitere zwei Minuten später nahm Melek den Ball aus 20 Metern volley, Kendziora hielt sein Team mit einer Glanzparade im Spiel. Kurz darauf bewarb sich Hohennauens Kapitän Pfennigschmidt mit einem üblen Bodycheck gegen Hg.Schneider für einen Job bei den Eisbären. Dort wäre er wahrscheinlich für zwei Minuten in die Box geschickt worden, hier gab es aber keine persönliche Strafe. Nur Jubel von den ortsansässigen Ultras, welche die fünf Minuten Behandlungspause nutzten, um den Gast zu beschimpfen und beleidigen. Leider konnten die Kickers in den letzten Minuten nicht die passende Antwort geben, in einem offenen Schlagabtausch hatte lediglich Senger die Chance auf einen Treffer, scheiterte aber am SV-Schlußmann. Am Ende blieb das 2:2, das vierte Remis in Folge.
Nächste Woche kommte der SV Falkensee/Finkenkrug III an den Luftschiffhafen. Dessen Spiel gegen Groß Glienicke fiel am Sonntag mangels Schiedsrichter aus. Das Hinspiel gewannen die Kickers überraschend deutlich mit 3:0, insgesamt ist die Bilanz mit fünf Siegen und vier Remis in 13 Spielen positiv. Der SV Hohennauen muß zum Tabellenführer BRSK reisen, welcher in Dallgow gewann.
Kickers II: Althoff - Hetland, Hg.Schneider (88. Eckhardt), Berker - Arnold, Rotzoll, Senger, Mißling (61. Hk.Schneider) - Melek - T.Schneider, Zade
Tore: 1:0 Lamprecht (7.) / 2:0 Stöhr (64.), 2:1 T.Schneider (72./Arnold), 2:2 Berker (74./T.Schneider)